In den letzten Jahren hat der Güterverkehr auf der Straße immer mehr zugenommen.
Dieses höhere Verkehrsaufkommen führt automatisch zu einem höheren Unfallrisiko.
Auch im Bereich Backnang haben sich in den vergangenen Jahren immer wieder Unfälle mit Lastkraftwagen ereignet, meistens glücklicherweise mit glimpflichem Ausgang.

Die Schwierigkeit für Feuerwehren ist der andere Aufbau eines Lasktkraftwagens im Vergleich zu einem PKW. So fehlt bei einem LKW nicht nur die Knautschzone, der Fahrer sitzt auch in einer Höhe die nur über Arbeitsplattformen und Leitern erreicht werden kann. Dazu kommt dann noch das erhöhte Gewicht der einzelnen Bauteile – so wiegt die Tür eines LKW zum Beispiel 80 Kilogramm oder mehr.
Die Möglichkeiten ausrangierte LKW-Kabinen für Übungszwecke zu bekommen, ist für Feuerwehren sehr begrenzt und mit hohem finanziellen Aufwand verbunden.

Bereits seit dem Jahr 2012 existiert daher zur Ausbildung ein von den Firmen Weber-Hydraulik und Dräger entwickelter Simulator der auf einem Anhänger transportiert werden kann.
An diesem Simulator können durch austauschbare Teile die Arbeitsschritte bei der Rettung von Menschen aus LKW-Fahrerkabinen mehrfach geübt werden, ohne die Karosse an sich zu beschädigen.

Bernd Fetzer, Kommandant der Feuerwehr Auenwald und nebenberuflich Ausbilder für Technische Hilfeleistung bei Weber Hydraulik, konnte nun den Simulator für rund drei Wochen am Feuerwehrhaus Auenwald stationieren.

In dieser Zeit werden über 180 Teilnehmer aus den Feuerwehren Allmersbach im Tal, Althütte, Auenwald, Backnang, Burgstetten, Leutenbach, Murrhardt, Rudersberg, Sulzbach / Murr und Weissach im Tal von Fetzer in den Grundlagen der „LKW-Rettung“ geschult.
Technisch unterstützt wird er von den Kameraden Niels Schumacher und Alexander Lutz (beide Feuerwehr Auenwald).

Der rund vierstündige Lehrgang besteht aus einem Theorieteil (ca. 1h) in dem auf die wichtigen Grundlagen bei der Rettung von Personen aus verunfallten LKW eingegangen wird. Im anschließenden Praxisteil können an der Fahrerkabine die verschiedenen Rettungstechniken erprobt werden.

Schwerpunkt der Ausbildung in Auenwald liegt auf der Vermittlung von Grundlagen. Eine weitergehende Ausbildung ist mit dem Simulator möglich und damit auch im Murrtal durchaus denkbar.
Der Übungseinsatz an der 10 Tonnen schweren Anlage kann zum Beispiel durch eine Rauchentwicklung in der Fahrerkabine oder durch austretende Stoffe aus dem Tank auf der Ladefläche erschwert werden.

 

Die Berichterstattung der Backnanger Kreiszeitung finden Sie hier (externer Link)