Am Samstag, den 19. März 2016 fand die jährliche Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Backnang statt. Kommandant Marcus Reichenecker konnte in seiner zweiten Hauptversammlung als Kommandant neben „seinen“ Feuerwehrleuten auch wieder zahlreiche Gäste der benachbarten Hilfsorganisationen und aus der Politik, unter anderem MdL Gernot Gruber und sieben Vertreter des Gemeinderats begrüßen. Mit von der Partie war in diesem Jahr außerdem zum ersten Mal die Jugendfeuerwehr.

„Gott zur Ehr – dem nächsten zur Wehr“ mit diesem Wahlspruch der Feuerwehren eröffnete Reichenecker die Hauptversammlung In seinem Grußwort berichtete er von einem Jahr ohne größere Unglücke oder Katastrophen. Besondere Erwähnung fand aber die Serie von Großbränden in Backnang und den umliegenden Gemeinden im Sommer 2015:

  • Gebäudebrand in Weissach im Tal (Rombold Areal), Überlandhilfe
  • Gebäudebrand in Backnang (Fa. Veolia)
  • Gebäudebrand in Backnang (Fa. ES Druck)
  • Dachstuhlbrand in Aspach – Allmersbach am Weinberg, parallel dazu mehrere Unwettereinsätze im Stadtgebiet.
  • Gebäudebrand in Weissach im Tal.

Da die Aufgaben der Feuerwehr immer umfangreicher werden, wurde bereits 2014 das Ausbildungskonzept der Feuerwehr Backnang umgestaltet. Seitdem treffen sich die Feuerwehrangehörigen immer am letzten Samstag im Monat um – zusätzlich zum regulären Ausbildungsdienst – ausgiebig mit den Gerätschaften zu üben.

Auch einige Neuerungen gab es bei der Backnanger Feuerwehr. Der Brandschutz im Feuerwehrhaus Stadt wurde ausgebaut, unter anderem durch eine Fluchttreppe aus dem großen Ausbildungssaal können sich die Gäste der Feuerwehr und die Feuerwehrleute selbst nun rundum sicher fühlen. Rund ein Jahr nach Auftragserteilung wurde im Herbst 2015 wurde das neue Fahrzeug der Backnanger Wehr ausgeliefert, ein LF20KatS. Ein Multitalent für die Wasserabnahme aus offenen Gewässern oder die Wasserförderung über lange Wegstrecken. Nach mehreren Wochen Ausbildung wurde es im Januar 2016 in Dienst gestellt (die BKZ berichtete).

Im Jahr 2015 liefen auch konkrete Planungen für das Feuerwehrhaus Süd an. Nach langer Standortsuche konnten die verantwortlichen von Feuerwehr und Gemeinde einen optimalen Standort finden. Auch die Gemeinde- und Ortschaftsräte waren schnell überzeugt. Leider riefen die Planungen aber auch Gegner des Standortes auf den Plan. Nach mehreren öffentlichen und nichtöffentlichen Sitzungen bleibt die weitere Entwicklung nun abzuwarten.

Kommandant Reichenecker bedankte sich für den Rückhalt der Kameradinnen und Kameraden in den Sitzungen der Ortschaftsräte und des Gemeinderates und sprach sich deutlich für den favorisierten Standort in Waldrems aus.

In einer kurzweiligen Präsentation ging Marcus Reichenecker auf den Großbrand bei der Firma Veolia im Sommer 2015 ein. In dem 19 ½ stündigen Einsatz waren unter anderem 186 Feuerwehrleute aus 5 Feuerwehren mit 34 Fahrzeugen im Einsatz, wurden insgesamt 1200 m³ Löschwasser eingesetzt, davon alleine in den ersten 1 ½ Stunden 450 m³.

Hauptkassiererin Renate Käßner konnte von einem ausgeglichenen Kassenstand berichten, sie wurde von der Hauptversammlung einstimmig entlastet.

Bürgermeister Balzer dankte den Feuerwehrfrauen und –männern für ihr Engagement und ihren Einsatz für die Bürger ihrer Stadt. Explizit dankte Herr Balzer den Feuerwehrleuten für ihre Unterstützung bei den Diskussionsrunden mit den Bürgern der südlichen Stadtteile im Bezug auf das Feuerwehrhaus Süd. Zitat: „Ich hoffe, dass sich unser aller Einsatz für die essentielle Entwicklung des Standortes „Süd“ letztlich als lohnend erweisen wird.“ Bürgermeister Balzer stellte außerdem die Umsetzung der notwendigen baulichen Veränderungen im Feuerwehrhaus Stadt in Aussicht, auch wenn diese in Anbetracht der Millionenprojekte wie dem Hochwasserschutz nicht einfach darzustellen seien.

Auch den Arbeitgebern der Feuerwehrangehörigen sprach Herr Balzer seinen Dank aus, gerade in kleinen und mittelständischen Betrieben sei hohe Flexibilität vonnöten um die ehrenamtlichen Retter bei Einsätzen freizustellen und so zum Schutz der Bevölkerung beizutragen.Weiter galt sein Dank ausdrücklich den Familienangehörigen der Feuerwehrleute. Ohne deren Verständnis und Zuspruch wäre der Einsatzdienst nicht möglich.

Die langjährigen Ausbildungsverantwortlichen Roger Weik und Rolf Waibel wurden von Laudator und Co-Ausbilder Dr. Sascha Klett (Feuerwehr Oppenweiler) für ihre Bemühungen in der Aus- und Weiterbildung der jungen Feuerwehrleute geehrt.

In ihren 18 Jahren Tätigkeit als verantwortliche Ausbilder für die Truppmann- und Truppführerausbildung haben die beiden ca. 700 junge Feuerwehrfrauen und -männer aus Backnang und den Umlandgemeinden ausgebildet. Ein imposanter Anblick war es, als alle Feuerwehrleute aufstanden, die bei den Beiden in der Ausbildung waren.Die Anwesenden brachten Ihren Dank mit Standing Ovation und tobendem Applaus zum Ausdruck

Die beiden werden nun aus der ersten Reihe als Ausbilder zurücktreten und die nächste Generation Ausbilder bei ihrer Arbeit unterstützen.Dass dieser „Generationswechsel“ problemlos klappt, zeigt sich auch aktuell bei der Grundausbildung in Backnang, die von Alexander Trautwein und Pascal Ziegler geleitet wird. Roger Weik bedankte sich bei den Kameradinnen und Kameraden für das entgegengebrachte Vertrauen und wünschte seinen Nachfolgern viel Erfolg.

Der Stellvertretende Kreisbrandmeister und Kommandant der Feuerwehr Winnenden Harald Pflüger war im vergangenen Jahr einige Male gemeinsam mit den Kameraden in Backnang im Einsatz – entweder als Kreisbrandmeister, oder als Führungskraft bei der Überlandhilfe.Plüger zeigte sich erfreut über die Personalstärke der Backnanger Wehr, wie auch über die Verfügbarkeit der Einsatzkräfte am Tag. In der heutigen Zeit ist es leider nicht mehr selbstverständlich, dass Feuerwehrangehörige von ihren Arbeitgebern für dieses notwendige Ehrenamt freigestellt werden.

Georg Spinner, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes sprach ebenfalls Lob und Anerkennung gegenüber den Backnanger Einsatzkräften aus. Mit verschiedenen Projekten wie z.B. der Gründung einer Kindergruppe in Backnang-Strümpfelbach oder auch dem Projekt „V Dual“ ist die Feuerwehr Backnang auch im Bereich Nachwuchsgewinnung vorn mit dabei.

Dass natürlich auch während einer Hauptversammlung der Brandschutz in Backnang sichergestellt ist, zeigten im Übrigen die vor der Halle abgestellten Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr. Die jeweils diensthabende Einsatzabteilung der Kernstadt hat jedes Jahr neben der Ausgehuniform auch die Einsatzkleidung mit dabei, um im Einsatzfall direkt ausrücken zu können.